
Frankreichs Landwirtschaftsministerin bekräftigt Ablehnung von Mercosur

Frankreichs Landwirtschaftsministerin Annie Genevard hat die französische Ablehnung des Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten bekräftigt. Das Abkommen würde "dem Chaos durch die von Donald Trump angekündigten Zölle noch weiteres Chaos hinzufügen", sagte sie am Dienstag dem Sender Radio J. "Mercosur war gestern ein schlechtes Abkommen und ist es immer noch", betonte sie nach einem Treffen mit Vertretern der französischen Landwirtschaft.
Die Europäische Union hatten im vergangenen Dezember nach jahrzehntelangen Verhandlungen ein Abkommen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay geschlossen. Der Text muss noch von den EU-Staaten und dem EU-Parlament gebilligt werden.
Frankreich versucht derzeit, eine Sperrminorität zu organisieren. Dafür sind vier Mitgliedstaaten nötig, die mindestens 35 Prozent der EU-Bevölkerung vertreten.
Das Abkommen soll den Export von in der EU hergestellten Produkte in die Mercosur-Staaten erleichtern, etwa Autos, Maschinen und Pharmaprodukte. Die französische Landwirte fürchten jedoch den Import von billigerem Fleisch, Zucker, Reis, Honig und Soja und verweisen darauf, dass die Umweltauflagen in den Herstellerländern weniger streng seien als in der EU, beispielsweise beim Einsatz von Insektengiften.
Mit Blick auf die US-Zölle soll am Dienstag in Paris der Nationale Industrierat zusammentreffen. Die Ankündigung des US-Präsidenten, Importe aus der EU mit Aufschlägen von 20 Prozent zu belegen, hat in den europäischen Ländern heftige Kritik ausgelöst. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte Gegenmaßnahmen an, ließ die Tür für Verhandlungen aber offen.
L.Lefevre--PS